Rugby Mannschaft ist deutscher Vizemeister

Pforzheim. Der Heidelberger RK sichert sich mit einem 43:20-Sieg die fünfte deutsche Rugby-Meisterschaft in Folge. Der TV Pforzheim scheitert daher auch im zweiten Anlauf auf den DM-Titel. Meisterlich war dagegen das Umfeld des Endspiels, das erstmals in Pforzheim ausgetragen wurde und die über 1200 Zuschauer begeisterte.


Es war ein perfekter Tag. Superwetter, Spitzenfest mit toller Stimmung und das sportliche Gipfeltreffen der beiden besten deutschen Rugbymannschaften – doch nach dem Abpfiff des Endspiels um die deutsche Meisterschaft musste Pforzheims Oberbürgermeister Gert Hager seine Mitbürger trösten. „Greift wieder an“, gab er bei der Siegerehrung als Devise für die Rugbyspieler des TV Pforzheim aus. Die hatten im dritten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur Bundsliga auch im zweiten Anlauf auf den Meistertitel am vergangenen Samstag wie schon 2012 den Pokal verpasst. In beiden Finalspielen stand am Ende der Heidelberger RK auf dem Siegertreppchen.
Das hat schon eine gewisse Tradition, denn der HRK wurde mit einem 43:20-Sieg im SüdwestEnergie-Stadion in Pforzheim-Eutingen zum fünften Mal in Folge deutscher Meister. Für den TVP, der vor über drei Wochen vor den Toren Brüssels noch den internationalen Nordsee-Cup im Rahmen des Europapokals gewinnen konnte, bleibt wieder nur die Vizemeisterschaft.
„Der HRK ist nur schwer zu knacken. Zudem bestraft die Mannschaft jeden Fehler. Von denen haben wir heute leider zu viele gemacht und in manchen Situationen unglücklich agiert“, bilanzierte TVP-Coach John Willis Er wusste um die Stärken der Heidelberger, die nicht nur in der Physis, sondern vor allem in der mannschaftlichen Geschlossenheit einer seit Jahren „gut geölten Maschine“, so HRK-Trainer Kobus Potgieter, liegen.
Starker Start nicht belohnt
Dabei sah es anfangs noch gut aus für die Pforzheimer. In der 18. Minute konnte TVP-Verbinder Jeremy te Huia mit einem Straftritt zum 3:3 ausgleichen. Wenige Minuten später jubelte die Mehrzahl der 1227 Zuschauer, doch der Schiedsrichter gab den Versuch für den TVP nicht. „Die ersten zwanzig Minuten waren echt super. Dann lief nur noch wenig zusammen. Leider sind wir nach Wiederanpfiff in der zweiten Halbzeit zu spät aufgewacht“, analysierte das verletzt vom Spielfeldrand zuschauende Pforzheimer Kraftpaket Markus Bachofer.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff erhöhte der HRK durch zwei Versuche auf 17:3. Und gleich nach dem Wiederanpfiff legten die Heidelberger mit zwei weiteren Versuchen nach, so dass das Spiel im Grunde schon entschieden war. In den letzten Minuten gelang dem bis zum Schluss tapfer kämpfenden TVP durch zwei Versuche von Manasah Sita und einen Versuch von Tim Kasten noch die Resultatverbesserung auf 20:43. „Der HRK war körperlich fitter und in der Spielanlage intelligenter. Die Heidelberger haben die Bälle in den entscheidenden Situationen dorthin gespielt, wo sie hin müssen“, sagte TVP-Nationalspieler Carlos Sotera-Merz.
Von der Niederlage aber ließen sich die Zuschauer nicht allzu sehr deprimieren. Der TVP hatte das Finale zu einem großen Fest gestaltet, das von allen gelobt wurde. Nach Livemusik der Bands „Lay 5“ und „Red Heat“ flimmerte noch das WM-Fußballspiel Deutschland-Ghana über die Großleinwand.