Der TV Pforzheim nimmt Abschied von Frank Piaskovy

Über Frank Piaskovy zu schreiben heißt, über Ju-Jutsu zu schreiben. Schon früh brachte er seine Expertise mit ein, als für Polizei und Zoll eine neue Selbsverteidigungskunst geschmiedet werden sollte.

Das Ergebnis war das deutsche Ju-Jutsu, das Frank fast fünfzig Jahre lang erst als Wettkämpfer, später dann als Trainer und Kampfrichter, beides auch jahrelang auf Bundesebene, begleitete.

Als Vereinstrainer verlor er nie den Kontakt zur Basis. In seiner langen Trainerkarriere brachte er viele, auch international erfolgreiche Größen des Ju-Jutsu hervor, was ihn mit großem Stolz erfüllte. In Sicherheitskreisen war er ein geschätzter Ausbilder und unterwies europaweit Polizei- und Spezialkräfte. Sein Engagement und sein Eifer brachten ihm den siebten Meistergrad ein, dessen rot-schwarzer Gürtel ihn als Großmeister des Ju-Jutsu auswies.

Beim TVP feierte er in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. In dieser Zeit führte er dutzende Schüler mit seinem Auge fürs Detail und der Finesse eines Großmeisters in die „sanfte Kunst“ ein. Er gab sein umfangreiches Wissen und Können freimütig an seine Schützlinge weiter und verstand es, sie mit seiner Leidenschaft zu inspirieren.

Er scheute sich nicht, sich auch über die Grenzen seiner Abteilung hinaus im TVP einzubringen. Im Oktober 2012 übernahm er nach dem plötzlichen Tod seines Vorgängers das Amt des Vorstandsvorsitzenden. Er stellte sich den Herausforderungen der Aufgabe und arbeitete unermüdlich, um den Verein durch schweres Fahrwasser zu navigieren. Obwohl er für seine Arbeit oft kritisiert wurde, trug sie reiche Früchte und er konnte den Verein fünf Jahre später in einem besseren Zustand an seine Nachfolger übergeben.

Der Sport war immer eine große Leidenschaft für Frank. Neben der Ju-Jutsu-Matte fand man ihn auch auf dem Tennisplatz. Außerdem hatte er in den vergangenen Jahren die Leichtathletik für sich entdeckt und nahm aktiv an deren Meisterschaften teil.

Der Turnverein Pforzheim ist erschüttert über den plötzlichen Tod von Frank Piaskovy und wünscht den Angehörigen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Die Ju-Jutsu-Abteilung verneigt sich schweren Herzens ein letztes Mal vor ihrem Sensei, dessen Fehlen auf der Matte eine große Lücke hinterlassen wird.